Der von Generalsekretär Gorbacev und seinen zivilen und militärischen Beratern geprägte Begriff "ausreichende Verteidigung" lässt vor allem in der westlichen Öffentlichkeit auf eine gewandelte sowjetische Militärpolitik schliessen. Tatsächlich haben sich vor allem die Methoden zur Durchsetzung der Ziele sowie die mit früheren Absichten verknüpften Bezeichnungen geändert. In der Substanz sind noch immer die traditionellen Elemente der sowjetischen Militärdoktrin und strategischen Auffassungen zu erkennen. (SWP-Btg)
In: Sowjetwissenschaft: Zeitschrift der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge, Band 42, Heft 6, S. 613-622
Es geht um die Überlebensfrage schlechthin: Wie kann der Frieden in Europa dauerhaft gesichert werden? Die vorliegende Analyse dreier herausragender Sicherheitsexperten führt uns die enormen Herausforderungen vor Augen, denen sich Europa und seine Verbündeten stellen müssen. Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme präsentieren die Autoren ihre radikale Vision einer europäischen Verteidigungsstrategie: ein neuartiges atlantisches Bündnis, flankiert von innovativen strategischen Kooperationen zwischen Staat und Privatwirtschaft mit dem Ziel, eine E-Force als hochtechnisierte europäische Armee aufzubauen. Klar ist: Cyber-Krieg, Hybrid-Krieg und "Hyperwar" sind reale Bedrohungen - und für die Europäer ist es höchste Zeit, sehr viel mehr für die eigene Verteidigung tun. (Verlagswerbung)
Der Verteidigungsminister der UdSSR Dmitrij Jasov referiert über die Schwierigkeuten der Umsetzung der Perestrojka in den Streitkräften. Er erörtert die Auswirkungen des sowjetischen Verteidigungsaufbaus. Er erläutert das Prinzip der "ausreichenden Verteidigung" und fordert eine Ausrichtung der Arbeit in den Streitkräften auf qualitätive Parameter, sowohl bei der Militärtechnik als auch beim Personal. In diesem Zusammenhang geht er auf Fragen der Demokratisierung in der Armee, mögliche Bremsmechanismen der Umgestaltung, z.B. Bürokratismus, und die Passivität der Kommandeure im Kampf gegen bestehende Mängel ein. Einen zweiten Teil bildet der Bericht des Generalstabs der sowjetischen Streitkräfte über relevante Themen der Parteikonferenz bezüglich der Streitkräfte. (BIOst-Jhn)
Es geht um die bekannte Schlacht von Stalingrad 1942/43. Der "Leuchtturm" im Titel ist eine Ruine im Stadtzentrum, die heftig verteidigt wurde und heute ein Gedenkort ist. Der bekannte Autor beschreibt anfangs die aktuelle Bedeutung der Kämpfe für die Gesellschaft und den Missbrauch des Mythos durch alle Machthaber im Kreml bis heute. Der Verlauf des Kriegs gegen die UdSSR seit 1941 wird ausreichend beschrieben; dann konzentriert er sich im grossen Hauptteil auf z.T. detaillierte Schilderungen der Kämpfe in der Stadt und zitiert Zeitzeugenberichte beider Seiten. Dafür durfte der Autor 2020 für 1 Woche im Archiv der Gedenkstätte der Stadt recherchieren - wie das geschah wird nicht berichtet. Neue Aspekte zum Thema gibt es nicht. Mehr Aufmerksamkeit hätte man nach Auflösung der UdSSR für die Benennung der belarussischen, ukrainischen und russischen Kriegsschauplätze erwartet. - Alle Sachliteratur des 2. Weltkriegs berücksichtigt die Stalingrad-Schlacht ausführlich. Für die literarische Verarbeitung menschlicher Leiden sind W. Grossmann "Leben und Schicksal" und Th. Plievier "Stalingrad" gut geeignet. (3) Helmut Lange